Der Basler Bischofshof, verborgener Palast am Münster

Am Samstag, 14. August 2021 konnten wir endlich die verschobene Besichtigung und Führung im Münster durchführen. Es war der erste Anlass seit der Generalversammlung im Februar 2020, kurz vor dem Lockdown. 

Umso mehr war die Vorfreude auf diesen Tag gross.

Die professionelle Führung mit fundiertem Fachwissen durch unser Aktivmitglied und Kunsthistoriker Antonio Russo begeisterten die über 20 Anwesenden der Vereinigung Sektion Region Basel gewaltig.

Die Vorfreude hat sich definitiv gelohnt. Es war ein heisser Sommertag. Nicht gerade selbstverständlich bei diesem bisher durchzogenen, eher frischen Sommertemperaturen. Zum Glück fand die Führung grösstenteils in den etwas kühleren Innenräumen des Münster statt. Jede und Jeder der Gruppe erhielt ein Audioset, wodurch die Erläuterungen durch unseren Guide sehr angenehm und verständlich waren.

Die Informationen über die Geschichte des Münster und die diversen Verbindungen zwischen den damaligen Zeitgenossen sprudelten nur so von Antonio heraus. Wir alle lauschten gespannt auf seine interessanten Ausführungen.

Impressionen von den sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Innenräumen.

Der Münstersaal im Bischofshof.

Vom Konzil bis zur Reformation

Der Münstersaal wurde als Teil des Obergeschosses des Bischofshofes zwischen 1360 und 1380 erbaut. In seiner Anfangszeit wurde er von den Domherren als «Refektorium» gebraucht; als Speisesaal. Unter dieser Verwendung dürfte er bis zum Konzil (1431-1448) gestanden haben. Danach wurde der Saal für die Sache des Konzils genutzt; zwar nicht in erster Linie als Sitzungszimmer für das Konzil selber, sondern vielmehr als Raum für Veranstaltungen der Konzilsuniversität. Nach dem Konzil, um das Jahr 1458 herum, lässt der damalige Bischof Johann von Vennigen im Münstersaal eine Bibliothek für das Domkapitel einrichten; in diesem Zusammenhang werden auch die Fresken entstanden sein, die heute wieder zu sehen sind. Über die darauf folgende Zeit bis zur Reformation ist nicht viel bekannt - nach der Reformation wurde der Saal aber 1595-1596 neu übertüncht und die üppigen Bilder hinter einer roten Übermalung und grauen Spruchtafeln versteckt. 

Quelle: Universität Basel

Nach knapp 2 Stunden viel interessanten geschichtlichen Erzählungen und Ausführungen genossen wir bei angenehmen Temperaturen ein kaltes Glas Weisswein, ein frisches Bier oder ein Glas Mineral mit schmackhaften "Flammechüeche".

 

Herzlichen Dank an Antonio Russo für die exklusive Führung für uns und allen die gekommen sind. Es hat sich definitiv gelohnt.

Text und Fotos: Bernhard Carlen